Vor Pessach gibt es vier besondere Schabbatot, an denen man den Maftir (Abschluss der Toralesung) nicht aus dem laufenden Wochenabschnitt liest, sondern einen anderen Text, der uns an das Leben in Israel zur Zeit des Tempels erinnert. Das Besondere an diesen vier Schabbatot ist, dass wir ein Stück des Lebens in der Zeit des Bet Hamikdasch wenigstens verbal miterleben und begreifen können. Es geht um die Vorbereitungen des neuen Jahres im Bet Hamikdasch und die Vorbereitung auf Pessach und die Darbringung des Pessach-Opfers (Korban Pessach). Die Quellen für die 4 Schabbatot finden wir im Talmud Bawli (Megilla 29a-30b).
Der erste dieser Schabbatot ist „Schabbat Schkalim“ (Schmot 30, 11-16). An dem Schabbat vor Rosch Chodesch Adar liest man in der Tora den Abschnitt über das Beisteuern jedes Mannes über 20 Jahren von einem halben Schekel für die Kassa des Bejt HaMikdasch (der Heilige Tempel in Jerusalem). Mit diesem Geld wurden die täglichen Opfergaben (Olat Tamid) für den Heiligen Tempel finanziert. Und da es sich dabei um Opfergaben des gesamten Volkes handelte, war es auch wichtig, dass wirklich jeder Einzelne, ob reich oder arm, diesen Betrag von einem halben Schekel leistete. Der Arme sollte nicht weniger und der Reiche nicht mehr als diesen Betrag beisteuern, damit die Einheit des Volks gewahrt bliebe und keine soziale Kluft innerhalb der jüdischen Gemeinschaft aufgehen solle.