Gedenktag der Verfolgungen 1648/1649 im Rahmen des Chmelnitzky- Aufstandes
Am kommenden Sonntag ist dieser Gedenktag, den wir bis heute im kollektiven Gedächtnis des jüdischen Volkes bewahren.
Der Aufstand der Kosaken gegen den polnischen Adel brachte grausame Verfolgungen der jüdischen Gemeinden, zahllose Morde und Versklavungen mit sich, der wahrscheinlich mehr als eine halbe Million Juden zum Opfer fielen.
Neu für mich war, dass der Schach (Rav Schabtei hakohen) diese Verfolgungen in seinem Werk „Megillat Eva“ und in seinen Klageliedern (Kinot) zum 20. Siwan dokumentiert hat. Aber auch er litt in den folgenden Jahren unter den Verfolgungen und musste nach Wilna fliehen, dessen jüdische Gemeinde 1655 ebenfalls von den grausamen Verfolgungen erfasst wurde. Er floh von dort nach Lublin, aber schon 3 Monate später eroberten die Haidemachen die Stadt und vernichteten die jüdische Gemeinde; der Schach flüchtete nach Prag.
Ein weiterer Zeitzeuge war der in Wien verstorbene und am Friedhof in der Seegasse beerdigte Rav Schabtei Scheftel Horowitz(1592 bis 1660), Sohn des berühmten „Schlah“ Er war es, der das Klagelied und das bis heute gängige „Kel Male Rachamim“ für die Kedoschim der jüdischen Gemeinde Nemirov verfasste. Vergessen wir diese Märtyrer nicht!