Simchat Tora
Weshalb erklärt uns die Tora hier, was die Lehre nicht ist ("leeres Wort"), statt uns direkt zu sagen, was sie schon ist ("euer Leben")?
Raschi erklärt unter anderem, dass damit ausgedrückt wird, dass es kein leeres Wort in der Tora gibt, alles hat eine Bedeutung. Der Ba'al Haturim ergänzt, dass sogar aus den Punkten, die sich über manchen Buchstaben befinden, etwas gelernt werden kann. Der Talmud Jeruschalmi sagt, dass die Lehre allenfalls "von euch leer" ist.
Es gibt einen Midrasch, wonach die 600 000 Buchstaben in einem Sefer Tora für die 600 000 Juden stehen, die aus Ägypten auszogen und von denen das ganze Volk abstammt. Jedem ist ein Buchstabe zugeordnet - manchen an positiven Stellen, und manchen an negativen. Manchen, die gar keinen Bezug zu Tora und Geboten haben, ist gar kein Buchstabe zugeordnet, sondern lediglich eine der - in Breite von Buchstaben bemessenen - Leerstellen.
In diesem Lichte sagt uns der Pasuk, dass die Tora nicht leer ist - allenfalls ist sie "von uns leer", das heißt, unser Platz ist vielleicht eine Leerstelle, aber die Tora selber ist nicht leer.
Unsere Aufgabe in diesen Tagen zwischen Jom Kippur und Hoschana Raba, den Tagen des Erbarmens, ist es, uns durch die vielen Mizwot mit der Tora zu verbinden, um den uns zugeordneten Buchstaben an einer positiven Stelle zugeordnet zu bekommen, damit sich unsere Tage verlängern.
Bereschit
Im Abschnitt "Baruch sche'amar" von Tefilat Schacharit loben wir G'tt als den "Osse Bereschit", wörtlich "Macher des Anfangs." Damit ist gemeint, dass er die Welt erschuf. Danach loben wir G'tt dafür, dass er Erbarmen mit der Erde hat, und schließlich dafür, dass er mit den Geschöpfen Erbarmen hat.
Die Tora und damit die Parascha dieser Woche beginnt mit den Worten "Am Anfang von G'ttes Schaffen von Himmel und Erde." Im zweiten Abschnitt wird dieser Prozess etwas anders eingeleitet: "Am Tag von Haschems, des G'ttes, Machen von Erde und Himmel." Hierbei fallen drei Unterschiede auf: Machen statt Erschaffen, die Reihenfolge von Himmel und Erde ist vertauscht und der G'ttesname, der für die Eigenschaft der Strenge steht wird durch einen weiteren Namen ergänzte, der für g'ttliches Erbarmen steht.
Dies lässt sich anhand eines Midrasch erklären, wonach die Welt nur mit g'ttlicher Strenge nicht bestehen könnte, weshalb G'tt die Eigenschaft des Erbarmens ergänzte. Die Schöpfung beginnt nun nicht mehr mit Strenge im Himmel und erstreckt sich von dort auf die Erde, sondern beginnt auf der Erde. Dies alles finden wir in den Sätzen von "Baruch Sche'amar" angedeutet: G'tt wird als der gelobt, der die Welt "macht", entsprechend dem zweiten Bericht in der Tora, der dieses Wort benutzt und die Erschaffung der Welt mit Erbarmen beschreibt, und anschließend werden das Erbarmen für die Erde und ihre Geschöpfe erwähnt.
Tfilazeiten Tischrej 5785
Hier finden Sie die Tfilazeiten im Beit Knesset der Misrachi zu den Feiertagen im Tischrej 5785/2024.
Schabbatzeiten 5785
Sie können die Liste mit Zeiten für alle Schabbatot und Feiertage für das Jahr 5784 als PDF-Datei herunterladen, genauso wie die Liste der halachischen Zeiten (Smanim) für das ganze Jahr.
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